»Immobilien sind eine stabile Geldanlage«
28Januar
Makler Jürgen Stracke bilanziert wachsendes Interesse
Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). „Die Rückbesinnung auf die Immobilie ist unverkennbar“, sagt Jürgen Stracke. Eine Immobilienkrise, betont der Makler, habe es nie gegeben: „Seit der Finanzkrise ist das Interesse an Häusern deutlich gestiegen.“ Und Wohnen in Bielefeld ist besonders gefragt, weiß die Branche.
Seit dem Jahresende 2008 hat sich die Nachfrage nach Immobilien deutlich verstärkt, unterstreicht Makler Jürgen Stracke. Immer mehr Anleger gehen aus dem Geldmarkt heraus und wechseln zu Immobilien. Mehrfamilienhäuser versprechen eben mehr und sichere Rendite. Die Sicherheit vor Inflation sei größer als in Finanzwerten und ein Totalverlust nahezu ausgeschlossen, betont der Fachmann. Für die Familie, sagt Stracke, ist das Einfamilienhaus immer noch das erstrebenswerte Ziel: „Jungen Berufseinsteigern kann man nur empfehlen, möglichst frühseitig mit einer Eigentumswohnung den Grundstein zu legen für das spätere Haus und letztlich für die eigene Altersversorgung.“
Der Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern ist in Bielefeld in den vergangenen Monaten weiter zurückgegangen. Im Oberzentrum sank sie zwischen Januar und September 2008 um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dafür erwerben die Verbraucher vermehrt Gebrauchtimmobilien, die im Schnitt etwa 25 Prozent günstiger sind als Neubauten.
In Bielefeld besonders gefragt sind Gebäude im höheren Preissegment ab 380 000 Euro, aber auch günstige, renovierungsbedürftige Häuser um 170 000 Euro. Die seit Jahren günstigen Kredite der örtlichen Institute erleichtern nach Beobachtung der Makler vielfach den Einstieg in die Immobilie. Zwar werde verstärkt Wert auf entsprechenden Eigenkapitalanteil gelegt, die Zinsen insgesamt seien aber auch weiter attraktiv.
In Bielefeld setzt sich laut Jürgen Stracke der Trend in die Innenstadt fort. Besonders gern möchten die Bielefelder in Wohnungen und Häusern im Musikerviertel leben, am Ostpark oder am Botanischen Garten und im Bielefelder Westen. Die Preise sind in nahezu allen Segmenten stabil, sagt die Branche. Zudem wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Neubaugebiete in der erweiterten Innenstadt erschlossen, die den Trend hin zur Stadt unterstreichen.
Ihren Markt haben aber auch die attraktiven Nebenzentren Bielefelds von Ubbedissen bis Schröttinghausen. Der Speckgürtel ist attraktiv, auch wenn Häuser aus den 1980er Jahren mit Renovierungsstau nur mit Preisabstrichen absetzbar sind. Der Fachmann rechnet da anders, betont Stracke: „Ein vergleichsweise günstiges älteres Objekt bildet zusammen mit aktueller eigener Investition in Energiebilanz und Ausstattung eine wirklich interessante Alternative.“
Aus diesem Grund finden sich in Bielefeld auch Käufer für solide Häuschen, aus denen nach 120 000 Euro Kaufpreis und 50 000 Euro Renovierungskosten lohnenswerte Reihenhäuschen werden. Freistehende Einfamilienhäuser kosten in Bielefeld zwischen 250 000 und 280 000 Euro. Entscheidend für den Preis, sagen die Fachleute, ist aber immer die Lage. Stracke: „Nachdem das Streichen der Eigenheimzulage und die damit höheren Fahrtkosten in der Vergangenheit den Trend in die Stadt untermauert hatte, geht mit dem Zurück zur alten Regelung auch der Weg wieder in die Stadtrandlagen. Der gewisse Bonus als Oberzentrum ist und bleibt aber bei Bielefeld. Die Stadt selbst und angrenzende Gemeinden wie Steinhagen und Oerlinghausen stehen deutlich höher im Kurs als das weiter entfernte Umland: „Bielefeld lohnt sich.“