Auch bei Altbauten ist die Lage Kaufgrund Nummer 1

05November

26 Prozent Plus beim Verkauf bebauter Flächen bislang

Bielefeld (bp). „Zu verkaufen“. Schilder mit dieser Aufschrift stehen vor dutzenden von Häusern in Bielefeld. Das Angebot an gebrauchten Immobilien sei zurzeit auch größer als die Nachfrage, weiß die Sparkasse. Die Geschäftsstelle des städtischen Gutachterausschusses für Grundstückswerte stützt diese Einschätzung. Egon Strathoff: „Bislang verzeichnen wir in diesem Jahr ein Plus von 26 Prozent beim Verkauf bebauter Flächen im Vergleich zu 2006.“

„Nach dem Wegfall der Eigenheimförderung sucht ein Teil der Käufer eine gebrauchte Immobilie – wegen des in der Regel günstigeren Kaufpreises“, ist Strathoff überzeugt. Der Verkauf von 894 bebauten Grundstücken sei 2007 bereits registriert worden, 230 unbebaute Grundstücke wechselten den Besitzer (plus 14 Prozent), nur Eigentumswohnungen wurden weniger nachgefragt als noch 2006: 691 Verkäufe bis zum jetzigen Zeitpunkt bedeuteten ein Minus von fünf Prozent.

Zudem, so Strathoff, würde ein Teil der Immobilien, die vererbt worden seien, zum Kauf angeboten.

Das bestätigt Jürgen Stracke (Stracke Immobilien gegenüber der Kunsthalle). Er hat beobachtet, dass Ehepaare, deren Kinder längst erwachsen sind, das eigene Häuschen verkaufen und umziehen möchten. „Gerne in die Innenstadt, gerne in eine bequeme Wohnung.“ Stracke: „Ältere Menschen möchten sich nicht mehr um den großen Garten kümmern, die Kinder wiederum sind versorgt und möchten das elterliche Haus gar nicht.“ Entscheidend für einen schnellen Verkauf sei die Lage: „Einen Altbau in einer begehrten Gegend wird man schnell los, in einem Stadtbezirk, in dem Neubaugebiete ausgewiesen sind, ist die Konkurrenz größer, der Altbauverkauf wird schwieriger.“ Thomas Landau (DIT – Das Immobilienteam) sieht ebenfalls einen Trend zurück in die Stadt. Er sagt: „Hausverkäufer treten inzwischen offensiv auf – mit Schild im Vorgarten. Oft findet man in der Nachbarschaft einen interessierten Käufer.“ Denn, so Landau: „Die Menschen bleiben am liebsten in ihrem Stadtteil.“

Wichtig sei, so die Sparkasse, neben der Lage auch die Frage, ob der Altbau nach energetischen Gesichtspunkten saniert worden sei: „Das wirkt sich erheblich auf den Preis aus – schließlich kommt zum 1. Januar 2006 der Energiepass.“

Westfalen-Blatt, 06.11.2007

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