Häuserpreise auf Talsohle

20Februar

Makler: Dem OWL-Immobilienmarkt fehlt die Mitte

Von Bernhard Hertlein

Bielefeld (WB). Der Immobilienmarkt in OWL hat die Mitte verloren. Maklerberichten zufolge sind dagegen preiswerter Wohnraum einerseits und sehr gut ausgestattete Immobilien andererseits stärker gefragt.

Bei denn Kriterien, nach denen sich die Käufer ihre Immobilien auswählen, rückt neben Lage und Ausstattung die Wärmedämmung immer weiter nach vorne. Nach Einschätzung des Immobilienverbandes IVD-West, dem nach eigenen Angaben etwa 50 Prozent der hauptberuflichen Makler angeschlossen sind, ist nach einem abermaligen Preisrückgang inzwischen die Talsohle größtenteils erreicht. Seit Jahresbeginn habe sich die Nachfrage spürbar belebt.

Nach Angaben der Bielefelder Maklerin Brigitte Scheele haben die Mieten für Büros und Läden in der Innenstadt schon seit zwei Jahren wieder auf bis zu 7,50 oder 8,00 Euro pro Quadratmeter angezogen. Leerstände gebe es gleichwohl in älteren Immobilien. Der Kauf von Eigentumswohnungen habe sich seit 2000 Jahr für Jahr um drei bis fünf Prozent verbilligt. „Dieser Trend scheint jedoch gestoppt“, sagte Scheele.

Jürgen Stracke zufolge bewegen sich die Wohnungsmieten in Bielefeld inzwischen ebenfalls wieder nach oben. Bei den Häuslebauern seien Oerlinghausen, Werther und vor allem Steinhagen sehr beliebt. Günstiges finde man im Umland von Herford und neuerdings in der Bäderstadt Salzuflen.

Auch im Hochstift haben die Bäder nach Angaben von Franz Josef Stratmann an Attraktivität eingebüßt. Etwa ein Viertel der Ladenflächen in Bad Lippspringe stehe leer. Höxter leide unter der sinkenden Bevölkerungszahl. Positiv entwickle sich der Immobilienmarkt in Paderborn und hier besonders in Schloß Neuhaus und Elsen. Was den Standard betrifft, so gelte: „Unten geht viel, oben geht viel, aber in der Mitte herrscht Stillstand.“

Vergleichsweise teuer sind Immobilien aufgrund der hohen Wirtschaftskraft in Stadt und Kreis Gütersloh. In Rietberg konnte die Landesgartenschau nach Ansicht von Ludger Kaup für zusätzliche Nachfrage sorgen.

Die Detmolder Maklerin Gabriele Becker sieht ein steigendes Interesse der Generation 50 plus an Wohnungen in der Innenstadt. Sogar teure Villen am Sandelberg seien in der lippischen Metropole relativ leicht zu vermarkten.

Am teuersten sind Wohnimmobilien – egal welchen Standards – nach IVD-Angaben in Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld, Herford und Paderborn.

Westfalen-Blatt, 21.02.2008

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